Konsens

Konsens bezeichnet die Einwilligung in (sexuelle) Handlungen. Wie schon im Namen meiner Praxis ersichtlich, bildet dies die Basis meiner therapeutischen Haltung. Alles was Sie an Themen mit mir besprechen möchten und zwischen den Beziehungspersonen konsensuell geschieht, darf „da sein“. Ich bewerte das nicht. Selbst im Randbereich BDSM gibt es Randbereiche wie KV, NS, Ageplay oder Vomit. Seien Sie versichert, dass Ihr Kink da sein darf. Wir schauen eher was ist für sie nützlich und was hinderlich, um Ihr Ziel zu erreichen.

Ebenso berate ich Sie auf einer konsensuellen Basis, sodass Sie immer in Ihrer Autonomie bleiben. Gerade im sexuellen Bereich kann es jedoch passieren, dass Sie nicht konsensuelle Handlungen erlebt haben, sodass diese auch ausreichend Platz in der Beratung/Therapie finden können.

Beziehungen

Beziehungen sind so individuell wie ihre Beziehungspersonen, d.h. meine therapeutische Haltung ist daran orientiert welchen Auftrag Sie mir geben und nicht welche vermeintlichen gesellschaftlichen Konventionen Ihnen ein bestimmtes Beziehungsschema vorgeben. Sie definieren was eine Beziehung ist und wie Sie diese gestalten möchten, ich unterstütze Sie gerne auf dem Weg dahin. Wenn wir von Beziehungen sprechen meinen wir oft Zwei-Personen-Beziehungen (Dyaden). Es geht jedoch auch um die Beziehung zu sich selbst, als kleinste gemeinsame Einheit. Themen in diesem Bereich können z.B. das Integrieren einer sexuellen Fantasie in die eigene Identität sein. Mehr-Personen Beziehung mit oder ohne romantische Ausrichtung sind ebenso gleichwertig. Beziehungen betrachte ich nicht ausschließlich auf eine romantische Art und Weise, sondern als alle intimen Interaktionen zwischen sich selbst und anderen/mehreren Personen. D.h. rein sexuelle Beziehungen wie Spielbeziehungen im Bereich BDSM sind gleichberechtigt zu anderen Beziehungsformen. Die spezifischen Themen die damit einhergehen haben Raum in der Beratung/Therapie.

Sexualität

Sexualität begreife ich als einen fluiden Prozess, der sich je nach Lebensphase immer wieder ändern kann. Vorteilhaft an dieser Betrachtung ist, dass Sie Einfluss auf Ihre Sexualität haben und sich so als Selbst wirksam erleben können. Gleichzeitig kann diese Veränderungsfähigkeit von Sexualität im Bereich sexueller Orientierung, Neigung, Identität aber zu Unsicherheiten führen, die wir gemeinsam erkunden und gute Lösungen für Sie finden können.

Grundsätzlich bin ich sexpositiv eingestellt und halte Sexualität für einen wichtigen Schlüssel zu einem erfüllten Leben. Das beinhaltet auch die Entscheidung keinen Sex haben zu wollen oder zu können z.B. bei Asexualität.

Vorurteilsfrei begegne ich dem Themenbereich Sexwork, egal ob Sie Sexworker*innen aufsuchen (wollen), was z.B. bei Absolut Beginnern hilfreich sein kann, oder selbst als Sexworker*in tätig sind.

Der Konsum von Pornographie ist ebenso Teil unserer gelebten Sexualität, gleichzeitig kann die Art des Konsum zu Problemen führen, die Sie mit mir offen kommunizieren können.


„Gefühle, Bedürfnisse und Gedanken lassen sich nicht weg machen, aber man kann einen (anderen) Umgang mit ihnen finden.“

– Tamara Tarnow, systemische Therapeutin

Neutralität

In der Beratung/Therapie bin ich Ihrer Person, Ihrem Thema, Ihrer Lebensweise sowie dem Veränderungspotential gegenüber neutral. Das bedeutet ich bewerte nicht nach gesellschaftlichen Konventionen, ob das was sie tun oder tun wollen richtig/falsch, gut/schlecht oder gut/böse ist. Wir schauen uns gemeinsam an welche Vor- und Nachteile eine Veränderung hat, vielleicht gibt es auch gute Gründe gerade nichts zu verändern. Im besten Fall werden Sie mit meiner Unterstützung wieder entscheidungsfähig und können Ihr Leben nach Ihren Bedürfnissen gestalten.

professionelle Neugier

Sie werden womöglich von mir erleben, dass ich v.a. viele Fragen stelle, neugierig nachfrage, um verstehen zu können was sich hinter Ihrem Anliegen verbirgt. Diese Vorgehensweise dient dazu die Struktur des Problems zu verstehen, um neue Lösungswege zu finden. „Man kann ein Problem nämlich nicht auf die selbe Denkweise lösen wie es entstanden ist“ (Albert Einstein). Ich hoffe ebenso im Verlauf ihre Neugier auf einen Perspektivenwechsel zu wecken. Nichtsdestotrotz bei aller Neugier, kann Schweigen während eines Gespräches das sein was den Raum hält.

Selbstbestimmung

Sie sind der Experte für sich selbst, d.h. Sie entscheiden welches Thema besprochen werden soll, wie weit Sie in die Tiefe gehen, welche Terminabstände sinnvoll sind und v.a. wann Sie selbst das Gefühl haben ich bin überflüssig. Stellen Sie mich auf die Probe und seien Sie kritisch!

Es ist wichtig, dass Sie sich zu jeder Zeit selbst bestimmt fühlen.

Eine Online-Praxis hat den Vorteil, dass Sie sich nicht outen müssen indem Sie eine Praxis betreten, sondern ganz problemlos von zu Hause aus, in einem sicheren Rahmen, über Ihr Anliegen sprechen können. Hierbei unterliege ich der Schweigepflicht und Ihre Themen sind bei mir sicher.

traumasensibel und systemisch

In meiner Praxis arbeite ich nach dem systemischen Ansatz, d.h. ich betrachte Personen zum einen immer im Zusammenhang ihrer Umwelt. Zum anderen hat jeder Mensch eine andere Wahrnehmung auf die Welt, was mich zur Grundannahme verleitet, dass Bewertungen nicht hilfreich sind. Im Anbetracht Ihrer individuellen Situation bin ich mir der Traumasensibilität in der Beratung/Therapie bewusst. Gerade Beziehungen und Sexualität bringen uns stark mit uns selbst in Kontakt, sodass hierbei Verletzungen aus der Vergangenheit zum Vorschein kommen können. Im BDSM-Bereich können nicht-konsensuelle Verletzungen (Stichwort Drop/Absturz, Missbrauch, Unfälle, Trigger) entstehen. Hier können wir uns der Nachsorge widmen.

Für manche Menschen kann die Ausübung von BDSM eine Art Selbstermächtigung nach sexualisierter Gewalt.

LGBTQIA+

Da ich ganz konstruktivistisch Geschlecht für ein gesellschaftliches Konstrukt halte, und Sexualität (inkl. Sexueller Orientierung) als fluide betrachte, erhalten Sie bei mir einen vorurteilsfreien und sensiblen Umgang mit Ihrer sexuellen Orientierung und Identität.

Uns Menschen ist es zu eigen, dass wir gerne Schubladen bilden, da wir so einfacher durch den Alltag kommen. Egal in welche Schublade Sie sich einordnen, oder ob Sie sie sprengen, seien Sie versichert, dass ich Ihnen mit dem nötigen Respekt und der Vorurteilsfreiheit begegne.

Meinen Beratungsstil würde ich selbst als empathisch-direkt bezeichnen, allerdings auch als anpassungsfähig an den Bedürfnissen meines Gegenübers.

kink- und poly friendly

Aus privater und beruflicher Perspektive habe ich mich mit den Themen BDSM, Fetisch und offenen Poly-Konstellationen beschäftigt, somit begegne ich Ihnen auf Augenhöhe und kann Ihnen entsprechende Hilfestellungen geben.

Lassen Sie uns nach Wegen suchen Ihren Spielraum der Möglichkeiten zu erweitern und ihn Ihren aktuellen Bedürfnissen anzupassen, unabhängig davon was vermeintliche Moral dazu sagt.

Ich biete Ihnen den Raum offen und unverblümt über alles zu sprechen was Sie bewegt.

Für Einsteiger biete ich Informationsgespräche zum sicheren und vernünftigen Umgang mit dem Kink an. Insbesondere Frauen* die ihre devote/submissive/masochistische Neigung ausleben möchte, will ich so einen Schutzraum bieten, um auch über negative Dates sprechen zu können.

*bitte fühlen sich alle angesprochen, die sich als weiblich gelesen verstehen.

Methoden

Ich bediene mich einem großen Repertoire der Methoden aus den Bereichen Pädagogik, Therapie, Psychologie und Soziologie. Zentral ist zu jeder Zeit die Frage „nützt es?“. U.a. nutze ich die Themenzentrierte Interaktion, Klient*innenzentrierte Gesprächsführung, gewaltfreie Kommunikation, Online-Whiteboard, Online-Systemaufstellungen, systemische Gesprächstechniken, Imaginationen, Schematherapeutische Ansätze und Ego-State/Anteilearbeit. Grundsätzlich bin ich für unkonventionelle Methoden zu haben, Hauptsache es nützt.

Ich nehme regelmäßig an Inter- und Supervisionen teil.

Das Angebot einer Online-Praxis bietet die Möglichkeit bei so spezifisch Themen die passende Person, Methode und Unterstützung zu finden, unabhängig davon wo Sie wohnen.

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