Pop-Psychologin Stefanie Stahl, dass innere Kind

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Stefanie Stahl hat mit Sexualtherapie eigentlich wenig am Hut, sie integriert in ihre Vorträge, Bücher und Auftritte auch keine Themen außerhalb der Heteronormativität. Sie ist grundsätzlich leicht zu konsumierende Kost für weiße cis-Personen, die jetzt auch ihre Psyche optimieren wollen.

Eines ihrer ersten Bücher „das innere Kind muss Heimat finden“ habe ich damals auch gelesen und fand es interessant. Die Ideen darin sind nicht neu, im Grunde sind das schempädagogische/therapeutische Ansätze mit Anteilen und Ego-States. Sie hat es allerdings geschafft diese komplexen Theorien so zu trivialisieren, dass sie einfach zu konsumieren sind.

Wieso stört mich das jetzt und ich widme ihr einen Blogeintrag?

  1. Ich finde bedenklich wie versucht wird hoch komplexe psychische Vorgänge so herunter zu brechen, dass sie eine breite Masse ansprechen, ohne die Individualität des Problems jedes einzelnen zu betrachten.
  2. Sie suggeriert mit dieser Reduzierung/Vereinfachung, dass jeder Mensch nur ein bisschen sein Sonnen- und Schattenkind pflegen muss, damit es einem besser geht. Für labile Menschen kann das dann belastend sein, wenn sie es nicht schaffen.
  3. Immer wieder begegnen mir in der Selbstständigkeit, aber auch meinem Hauptjob, Menschen die diese Bücher lesen und sich damit unter Druck setzen.
  4. Und: Frau Stahl bewegt sich in rechtsextremen, esoterischen und Schwurbler-Kreisen, davon grenzt sie sich nicht ab und auf Basis dessen finde ich ihre Popularität bedenklich.
  5. Ihre Angebote sind so omnipräsent und haben nichts mehr mit indiv. Therapieplanung zu tun wie z.B. Paket-on-demand-Angebote.

Ein spannender Artikel hierzu aus der schweizer Zeitung Blick.